Print on Demand

01
Aug

Print on Demand ist auch als Druck auf Anfrage bekannt. Wenn man seine eigenen Bücher veröffentlichen möchte, dann ist es nicht empfehlenswert, kleinere Auflagen zu drucken. Allerdings sind die Kosten für Druckvorbereitung, Verfassen, Redaktion, Layout/Satz und Vertrieb sehr hoch und diese müssen gedeckt werden. Ein Buch verkauft sich aber nur so gut, wenn der Einzelhandelspreis vernünftig ist und der Gewinn danach dementsprechend hoch ist. Im ersten Jahr verkauft sich gewöhnlich ein Buch sehr gut und der Verlag muss sich nach 2 Jahren überlegen, ob es sich rentiert noch weitere Exemplare drucken zu lassen. Oftmals müssen Druck- und Lagerkosten bezahlt werden, die vor dem Verkauf des letzten Exemplars nicht vollständig gedeckt sind.

Digitaldruck für kleine Auflagen

Digitaldruck, spezielle Offsetlithoausstattungen für kleinere Auflagen, geeignete Veredelungs- und Bindemöglichkeiten schufen hier Abhilfe. So war nun die Produktion kleinerer Auflagen (auch unter 100 Exemplaren) oder sogar der Druck eines einzelnen Exemplars zu günstigen Preisen möglich.

Der Vorteil von Print on Demand

Der Print on Demand hat den Vorteil, dass der Verlag keine Exemplare einlagert: Die Bücher werden gezielt gedruckt (auch wenn man nur ein Exemplar bestellt). Vom Verlag erhält die Druckerei das Cover, den Schutzumschlag und Text (meistens in PDF), diese Dateien werden in der Datenbank gespeichert und bei Bedarf können sie einfach aufgerufen werden. Sind keine digitalen Daten vorhanden können die Verlage Texte und Cover einfach einscannen. Bestellungen – egal ob jetzt vom Buchhändler, Kunden oder Großhändler getätigt – erfolgen elektronisch und lösen automatisch den Druck aus und erstellen Rechnungen. Dies führt wiederrum zu einer Senkung der Verwaltungskosten. Die meisten Druckereien die eher auf kleinere Auflagen spezialisiert sind bieten einen sogenannten Fulfillment-Service bzw. Komplettversandservice an. Das heißt im Klartext: Hat der Verlag die Daten an die Druckerei geschickt, können eingegangene Bestellungen direkt versandfertig gedruckt werden. Der Verlag erhält dann nach Ablauf des Monats eine monatliche Abrechnung mit einer detaillierten Aufstellung der Einkünfte und der Produktionskosten sowie den Zahlungen, die noch offen sind.

Nicht immer lohnt sich ein Druck bei jedem Buch

Dazu muss man sagen, dass dies nicht bei jedem Buch funktioniert: Bei Taschenbüchern für den Massenmarkt ist es beispielsweise so, dass es sich nicht lohnt kleinere Auflagen zu drucken. Nachschlagewerke haben in den letzten Jahren einen enormen Boom erfahren – so wurden hundertausende einst vergriffene Artikel wieder gedruckt. Selbst Romane aus dem vorigen Jahrhundert, die lange vergriffen waren, sind zur Freude der Buchhändler wieder erhältlich. Studenten können sich beispielsweise Kapitel aus anderen Publikationen – je nach Fach und Kurs- speziell zusammenstellen und danach drucken lassen.

Book on Demand auch für Selbstverlage geeignet

Book on Demand eröffnete auch Selbstverlagen neue Möglichkeiten: Wollte man ein Buch damals in kleineren Auflagen veröffentlichen, so musste man die Exemplare an die sogenannten Zuschussverlage senden. Zur Senkung des Stückpreises verkauften diese einige hundert Exemplare, auch wenn diese nicht verkauft werden konnten. Diese Verlage erhoben allerdings eine Gebühr für Redaktion und Gestaltung. Für Selbstverlage war dies ein sehr teures Unterfangen. Heutzutage haben die Autoren die Möglichkeit ihre Bücher auf Webseiten von Firmen zu stellen, die sie dann zu einem erschwinglichen Preis drucken – auch wenn man nur ein Exemplar druckt. Da der potenzielle Markt für den Druck kleiner Auflagen sehr groß ist, lohnt sich es diese Bücher zu veröffentlichen. Über führende Internethändler wie Amazon kann man die Bücher leicht bekommen, andere Buchläden haben sie allerdings nicht auf Lager. Um vom Book on Demand auch etwas zu haben, könnten normale Buchläden künftig Maschinen, die für Druck und Binden von Einzelexemplaren weiterentwickelt werden, selbst einrichten und On-Demand-Exemplare vergriffener Bücher vor Ort drucken. Dies ist eine kostengünstige Alternative, da man keine Versand- und Lagerkosten bezahlen muss.

Book on Demand nicht nur zur Veröffentlichung von Büchern geeignet

Book on Demand hat nicht nur Vorteile bei der Veröffentlichung von Büchern, auch Kunstgalerien können Drucke oder Plakate bei Bedarf (erst direkt beim Kauf) drucken lassen. Das Gleiche gilt auch für Zeitungen, die an abgelegenen Orten produziert werden.