Bilder für Printmedien

10
Aug

In erster Linie arbeiten die heutigen Verlage mit Digitalbildern, die aus verschiedenen Quellen stammen können. Digitalkameras haben die Filme bei professionellen Arbeiten mittlerweile abgelöst – eine Entwicklung, die besonders für Fotografen sehr vorteilhaft ist. Die Vorteile sind die Einsparung der hohen Kosten für das fotografieren und bearbeiten dutzender Rollen Film pro Auftrag, Vorschau der Arbeiten mit den Kunden auf Kamera oder Computer, sowie die Beschleunigung des Arbeitsprozesses. Digitaldateien können zudem schneller freigegeben, archiviert und online veröffentlicht werden. Maßgeschneiderte Bildarchive können bei sinnvoller und guter Verwaltung der Metadateien erstellt werden.

Der Auftraggeber hat die Aufgabe Bilder zu verwalten, zu archivieren und zu garantieren, dass diese gut und sinnvoll beschriftet werden und später zum Drucken geeignet sind. Um zu verhindern, dass der Computer bei der Verarbeitung langsamer arbeitet, werden in Seitenlayoutprogrammen hochauflösende Digitalbilder (auch Highres genannt) durch niedrigauflösende Digitalbilder (Lowres) ersetzt.

Digitale Scans von Drucken oder Dias

Bei digitalen Scans von Drucken oder Dias muss man davon ausgehen, dass es sich um gute Nachbildungen des Originals handelt. Hier sind Profile sogar sehr wichtig, denn sie garantieren, dass die Scans so gesehen werden, wie dies vom Bearbeiter auch so vorgesehen war. Grafiker sind durchaus in der Lage Digitalbilder im Photoshop zu bearbeiten und dementsprechend qualitativ zu korrigieren bzw. retuschieren (falls nötig). Elemente wie Schärfe, adäquater Kontrast und Vermeidung von Farbstich müssen einfach stimmen. Werden die Bilder beim Druckvorstufenbetrieb überarbeitet ist es ratsam, die Anweisung bereits beim Dateiversand zu geben, und nicht erst nachdem man die Proofs erhalten hat.

Illustrationen werden heute noch mit Hilfe von Anwendungen wie Photoshop, Illustrator, CorelDRAW oder 3-D-Zeichenpaketen angefertigt und als digitale Dateien versendet. Zeichnungen werden oft speziell in Auftrag gegeben: Das Original sollte rein schwarz aussehen und darf ruhig größer als der spätere Druck sein. Das Bild wird bei Verkleinerung schärfer und leichte Ungenauigkeiten werden reduziert. Schwarz-Weiß-Fotos die gerastert werden, sollten eine möglichst breite Tonwertskala haben, diese Tonwerte können mit Hilfe von Level- und Curve-Tools korrigiert werden.

Farbfotos

Es handelt sich bei den Originalen um Dias oder um Farbabzüge, wobei erstere brilliantere und schärfere Ergebnisse erzielen und von Fotografen bei Landschaftsfotografie und Modeaufnahmen geschätzt werden. Die Originale sollten einen guten Kontrast haben, keinen Farbstich, keine zu starke Grobkörnigkeit, da dies bei der Reproduktion zu stark ins Auge fällt. Originaldias sollte man den Duplikaten vorziehen, da beim Duplizieren die Dichte des Originals zunehmen kann. Duplikate die qualitativ hochwertig sind, können von Fotolaboren angefertigt werden. Mit großen Dias erreicht man wesentlich bessere Resultate bei den Großformatdrucken als mit 35 mm Dias.

Wenn nicht der Grafiker materielle Originale scannt, werden sie genau so reproduziert, wie sie eigentlich sind. Sind Verminderungen des Farbabstrichs gewünscht, muss man dies rechtzeitig in Auftrag geben, andernfalls kommt es zu einem hohen Zeit- und Kostenaufwand in der Druckerei.

Aufsichtsvorlage

Kleinere Originale können von Grafiker oder vom Reprohaus auf Flachbettscannern gescannt werden. Sind die Originale größer als A4, benötigt man Trommelscanner oder große Flachbettscanner. Karton sollte flexibel sein, da dieser um die Trommel gelegt wird. Das Bildmaterial sollte bei einem steifen Karton erst fotografisch reproduziert oder die Kartonoberfläche entfernt werden. Dieser Vorgang kann zu Beschädigungen führen und sollte daher vermieden werden. Beim Scannen von größerem Bildmaterial auf kleineren Scannern werden zuerst die kleinen Abschnitte gescannt und diese dann zusammengefügt.

Digital-Asset-Management

Bei Arbeiten in Design, Werbung und Verlag sammeln sich schnell große Bild- und Anwendungsarchive an. Bei sinnvoller Speicherung der Daten kann diese Datenbank sehr nützlich sein. Eine Digital-Asset-Management-Strategie ist für die Kontrolle von Zugriff und Zugang und für Management-Verantwortung sehr wichtig. Das Speichern von später wieder benötigten Daten an einem bestimmten Ort ist dabei ganz entscheidend, wobei die jüngsten Versionen leicht wiederzufinden oder abrufbar sein sollten. Archive können mit Hilfe von Asset-Management-Software inhouse oder von außer Haus tätigen Profis abgesichert werden. Es ist daher ratsam, aufgrund möglicher Beschädigungen oder Verluste Sicherheitskopien auf verschiedenen Medien anzufertigen.