Papiersorten

10
Jun

Bei den Papiersorten denken die meisten an den Unterschied zwischen Schreib- und Druckerpapier für Laser- oder Tintenstrahldrucker. Es gibt aber noch viel mehr Papiersorten, die wir Ihnen in diesem Artikel einmal genauer vorstellen möchten:

Säurefreies Papier

Säurefreies Papier hat einen pH-Wert von 7 oder höher und ist wesentlich haltbarer als Papier mit einem höheren Säureanteil und wird für Bücher und andere Produkte verwendet, die einen möglichst einwandfreien Zustand behalten sollen. Die von der Natur aus vorhandenen Säuren werden in der Holzpulpe neutralisiert. Papier, das Säure enthält, kann sehr schnell zerfallen und vergilbt rasch.

Zeitungspapier

Dieses Papier besteht aus Holzschliffpulpe oder Recyclingfasern und wird für Zeitungen oder einfache Handzettel verwendet. Unter Lichteinfluss wird dieses leicht bröckelig und verliert schnell an Farbe. Das liegt an den Unreinheiten inner- und außerhalb der Fasern, die beim Herstellen der Pulpe nicht entfernt wurden. Dieses Papier wird auch ausschließlich für ganz billige Taschenbücher verwendet.

Mechanisches Papier

Mechanisches Papier enthält neben der mechanischen Pulpe auch chemische, deshalb hält es mehr aus. Der mechanische Anteil ist oftmals gebleicht – eine glatte Oberfläche erreicht man durch Superkalandern, Maschinenglätten oder einseitiges Glätten. In der Papierherstellung wird beim bahngeleimten Offsetpapier Leim aufgetragen, um eine bessere Druckfläche für den Offsetdruck zu erhalten. Diese Papiere werden für Blöcke, einfachere Heftchen oder Zeitschriften verwendet.

Holzfreies Papier

Diese weißen Bögen sind bestens für Druck- und Schreibpapier, Endlosformulare, Kopierpapier und Zeitschriften geeignet. Sie können Farbe aufnehmen, allerdings nicht so ausgezeichnet wie gestrichenes Papier, wie beispielsweise Bondpapier mit leichter Durchsicht und das Bankpostpapier.

Kartuschenpapier

Dieses Papier wurde früher für Kartuschen verwendet, da dieses zäh, hart und geleimt war. Heute wird es für schwere Papiere mit rauer Oberfläche wie Zeichen- und Malpapiere verwendet.

Karton

Karton wird für die Umschläge von Katalogen und Taschenbüchern verwendet, sowie zur Herstellung von Schachteln. Er kann ungestrichen, aber auch ein – oder doppelseitig gestrichen sein und wiegt in der Regel 30g/m2. Durch das Verleimen von zwei oder mehr Schichten erhält man einen dickeren Karton. Das Gewicht für Taschenbuchumschläge kann bis zu 300 g für größere und schwere Bücher betragen. Bei Verpackungen, Kinderbüchern aus Pappe und bei Schubern für gebundene Bücher findet man noch dickeren Karton.

Antik

Antikes Papier ist sehr kräftig mit naturrauer Oberfläche und wird deshalb gerne auch für Bücher (besonders alte) benutzt.

Egoutteurrippung

Die Oberfläche des Papieres zeigt die Rippen und Wasserlinien und ist für Raster oder Strichzeichnungen mit großen Farbflächen oder feinen Details nicht geeignet.

Veolutiertes und glattes Papier

Dieses Papier ist nicht gestrichen und wird trotzdem für Veröffentlichungen mit Schwarzweiß- oder Farbrasterbildern verwendet. Ideal ist es für die Reproduktion von Fotos oder Strichzeichnungen.

Gestrichenes Papier

Glänzendes Kunstpapier ist oftmals mit Kaolin oder Kreide gestrichen und das Kalandern (System aus mehreren aufeinander angeordneten beheizten und polierten Walzen) sorgt für Glätte und Glanz. Benutzt wird das zum Drucken von Rastern und Farbe bei teuren Zeitschriften und besonders hochwertigem Werbematerial und kann Holzschliff oder Recyclingfasern enthalten. Mattes oder seidenglänzendes Kunstpapier stellt man durch Streichen mit Kaolin oder Kreide her, das Kalandern wird nur zum Verdichten der Oberfläche angewandt und nicht für den Glanz. Dieses Papier wirkt sehr matt, es blendet aber nicht wie glänzendes Papier, was für das Lesen nicht so anstrengend ist. Rakelgestrichenes Papier ist ein Mischmasch zwischen ungstrichenem und mattem Kunstpapier und wird für Zeitschriften und Bücher verwendet. Chromopapier ist nur auf einer Seite gestrichen und wird oftmals für Poster, Andrucke und den Druck von Schutzumschlägen und Etiketten verwendet. Gussgestrichene Papiere zählen zu den Hochglanzpapieren und werden für hochwertige Kartons oder Umschläge von Präsentationsmaterial für Jahresberichte verwendet.

Kunststoffpapier

Dieses Papier besteht aus Kunststoff oder Material, das wie Kunststoff aussieht. Ideal ist es für die Herstellung von wasserfesten Karten, Werkstatthandbüchern und Bücher für Kleinkinder, da es sehr zäh und abwaschbar ist.

Durchschreibpapier

Dieses Durchschreibpapier wird auf die reaktive Fläche des darunterliegenden Blattes übertragen und nimmt dort die Farbe an. Das Papier verwendet man für Quittungen, welches in den 90 Jahren häufig für Cheques benutzt wurde, die dann später von Kreditkarten abgelöst wurden.

Papier für den digitalen Druck

In ferner Zukunft soll es möglich werden, dass alle Papiere für den Offsetdruck auch digital bedruckt werden können. Viele digitale Pressen brauchen aber derzeit noch spezielles Papier. Statt der üblichen Offsetfarben benutzen diese noch häufig Toner, der mit Wärme reagiert und das Bild auf das Papier geschmolzen wird. Probleme kann es beim gestrichenen Papier bei der Elektrografie geben, da die Beschichtung wie ein Isolator wirkt. Der Feuchtigkeitsgehalt ist beim digitalen Druck nicht ausreichend genug.

Technische Papiere

Viele Spezialpapiere werden durch Änderungen an der Herstellung der Papiere, andere Pulpemischungen oder nachträgliche Bearbeitungen angefertigt. Dazu gehören Papiere, die Banknoten, Fotos, Filter, Kabel, dekorative Schilder, Sicherheitszwecke, Klebebilder und Briefmarken.